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Bei der Bob Ash Band kam es ab 1991 zu verschiedenen Veränderungen, da die Mitglieder (überwiegend Studenten) zum Teil an andere Studienorte gingen. Auch Gogo verließ Tübingen, ein zweiter Gitarrist wurde gesucht. Es lag nahe, daß Paps solange Erix anbettelte, bis der wieder die Gitarre und die Grifftabelle ausmottete. Schon im Herbst 1991 ging auch der Schlagzeuger Achim zurück an den Bodensee und über eine Kleinanzeige kam M.A.H. zur Bob Ash Band. Zwar wurde dieser über die leicht irreführende Anzeige “Sängerin sucht Schlagzeuger” geködert, aber dann war es auch schon zu spät. Als “Bob Ash Band” ging es dann in fester Besetzung weiter: Katja Eser (Gesang), Hein-Oliver Lueg (Gitarre), Erik “Erix” Storzer (Gitarre), Martin “Paps” Treutler (Bass), Martin “M.A.H.” Heinrich (Schlagzeug).
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Als Übungsraum diente damals noch eine Räumlichkeit in Tübingen (Waldhäuser-Ost), die von mehreren Bands genutzt wurde. Das hieß jedesmal, zuerst die ganzen Verstärker, Boxen usw. in der Studentenbude von Hein aus einem Abstellraum holen, quer durch das Studentendorf tragen, dann aufbauen und den Soundcheck. Nach der Probe dann das ganze wieder rückwärts. Schlimm war es dann immer, das ganze Zeug in Hein´s Studentenbude zurückzubringen, wo man den Blicken der WG-Mitbewohner ausgesetzt war, die gehofft hatten, daß sie endlich wieder ihre Abstellkammer nutzen können. Es wundert uns bis heute, daß die Verstärker nie auf dem Sperrmüll gelandet waren. Vergessen werden wir auch nie den chinesischen Mitbewohner, der jedesmal, wenn wir kamen, irgendetwas Undefinierbares in der Pfanne bruzelte (gut, es roch nicht schlecht...). Wir dankten diesem unbekannten Ching mit unserem Song “Insect Eaters”...er hat ihn nie gehört...Gott sei Dank! |
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Im Februar 1993 verließ Katja aus persönlichen Gründen die Band. Das lag aber nicht an uns, sondern irgendwie an ihrem Freund, der spielte auch in einer Band, dort wollte sie auch singen, beide Bands waren zu viel...irgendwie so etwas war es wohl. Nun standen wir ohne Gesang da...also mal wieder Kleinanzeigen geschaltet “Band sucht Sängerin”. Es kamen tatsächlich welche! Aber entweder paßte die Chemie nicht oder die Sängerin konnte echt singen - was nicht zu unserer Musik paßte. Also blieb uns nur übrig, die Singerei selber zu machen. Im Streichholzziehen hatte dann Paps verloren und mußte von da an täglich eine Schachtel Zigaretten rauchen und eine Flasche Whisky trinken, damit die Stimme “besser” wurde. Da Paps bekanntlich nicht trinkt und raucht (nur manchmal schwindelt...), ist seine Stimme bis heute nicht besser geworden. Aber auch ohne Sängerin machte die Bob Ash Band munter weiter und entwickelte sich 1993 erstmals musikalisch in die jetzige Richtung. Mit “Angry young Man” entstand eines der ersten Lieder, das sich am Stimmumfang von Paps (One-Octave-Wonder) orientierte. Die Musik wurde härter und direkter. Bisher war ein großer Teil der Lieder von Katja geschrieben worden, diese Aufgabe übernahmen jetzt mehr und mehr Paps und Erix. |
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In dieser Zeit hatten wir auch einen unserer absolut Chaosgigs. Auch wenn es schlimm war, wir erinnern uns immer wieder gerne daran. So meldeten wir uns (von Hein organisiert - um den Schuldigen gleich zu nennen) für die Offene Bühne im Jazzkeller Pforzheim. Man versicherte uns, dass da alle Arten von Musikstilen ok seien und wir fragten uns leider nicht, ob Leute die einen Jazzkeller betreiben, überhaupt ALLE Arten von Musikstilen kennen. Wir bauten zusammen mit den anderen Bands auf. Dabei entschied sich M.A.H., dass er und auch die anderen Bands natürlich über sein Schlagzeug spielen können - nett von ihm... Erix und Paps bedienten sich da lieber der Anlage von den anderen Bands und ließen ihre eigenen Verstärker im Auto. Ein Klassiker dabei auch der Dialog zwischen einem Gitarristen einer anderen Band und Erix. Der andere Gitarriste hatte seine Verstärkeranlage aufgebaut, mit vielen Digitalanzeigen, dazu mindestens 4 Fußpedale und -tasten mit ca. 99 verschiedenen Sounds, dazu diverse Halls, Reverbs, Chori, Flanger. Er fragte Erix, welche Soundeinstellungen er benötige, damit er ihm diese vorwählen könne. Erix´s Antwort war: “Verzerrer an/Verzerrer aus”. Nach einer endlos trögen Klavier/Gesangseinlage und einem Bass/Saxophon Gedule (die typische Musik zur Untermalung der Wettervorhersage), kamen wir dran. Nach den ersten Akkorden leerte sich der Jazzkeller spontan. Selten haben wir soviele entsetzte Gesichter auf einmal gesehen. Es blieben aber auch noch einige sitzen und hörten weiter zu (hinterher erfuhren wir, dass es diejenigen waren, die noch nicht bezahlt hatten und dies nicht machen konnten, da auch die Bedienung geflohen war). Sei´s drum, wir kürzten unser Programm um all die harten Lieder, spielten nochmals Songs wie “Acid Rain” und “It´s only Mystery” um die Volkseele zu beruhigen und beendeten den Gig. Eigentlich wolten wir nun so schnell wie möglich Pforzheim verlassen, aber da war noch M.A.H.´s Schlagzeug auf der Bühne...an einen Abbau war nicht zu denken. Nach der letzten Band der Offenen Bühne jedoch war noch immer nicht Schluß, da ergab sich eine spontane Dixieland-Session von Leuten aus dem Krampfadergeschwader und wir durften an der Bar ausharren, bis so um 02.30 Uhr. M.A.H. mumelte immer nur wieder “wenn ich das gewußt hätte”. |
Schließlich verließ uns im Oktober 1993 auch noch Hein, der eine sehr nette Belgierin geheiratet hatte und nun zu den Frittennasen ziehen wollte, um denen mal so richtig auf den Zahn zu fühlen (als Zahnarzt). Naja, dies hatte den Vorteil für uns, daß wir bei Heins Polterabend in Belgien zur Abendunterhaltung beitragen durften (immerhin als Top-Act! - war auch sonst niemand da...). Seitdem können wir immerhin behaupten, daß wir schon Auftritte im Ausland hatten. Das Ganze nannten wir dann “Frittour 1993” - geniales Wortspiel, was? Nach diesen ganzen mehr oder weniger schweren Schicksalschlägen zählten wir durch, wieviele noch in der Band sind und kamen auf 3... |
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